Herkunft:
In Holland erfolgte Verzwergung der seit fast 700 Jahren in der Literatur nachweisbaren Seidenhühner.
Gesamteindruck:
Kleine, gedrungene, abgerundete Würfelform mit leicht ansteigender Rückenlinie und knapp mittelhoher Stellung. Voll entwickeltes, weiches Seidengefieder und schwärzlich blaue Haut bei allen Farbenschlägen. Alle Farbenschläge mit und ohne Bart zugelassen.
Rassemerkmale Hahn:
Rumpf: breit; abgerundeter Würfel.
Hals: kurz; voll befiedert; die Bärtigen mit aufgebauschtem Gefieder im hinteren Halsbereich.
Rücken: breit; kurz; nach hinten leicht ansteigend.
Schultern: breit; etwas hervortretend.
Flügel: kurz; breit; waagerecht getragen. Der innere Teil, etwa zwei Drittel an Handund Armschwingen, sollte in den Federfahnen geschlossen, bis zu einem Drittel nach dem Ende hin zerschlissen sein. Von der Außenfahne können einige Strähnen lose herabhängen.
Sattel: breit; weichfiedrig; flaumreich; mit vollem Behang.
Schwanz: voll; angehoben getragen; die Steuerfedern und Hauptsichein zum Grund hin mit geschlossenen Federfahnen, nach dem Ende hin möglichst zerschlissen. Schwanz mit flaumreichen Federn gefüllt.
Brust: sehr voll; breit und abgerundet; tief getragen.
Bauch: voll; reich befiedert.
Kopf: klein; gerundet.
Gesicht: schwärzlich blau.
Kamm: in Form und Struktur einer halben Walnuss gleichend; ohne Dorn und von einer Querfalte durchzogen; schwärzlich blau.
Kehllappen: rund; fein im Gewebe; schwärzlich blau; bei den Bärtigen kaum entwickelt und vom Bart
verdeckt.
Ohrscheiben: klein; satt leuchtend türkisblau.
Augen: groß; schwarzbraun.
Schnabel: kurz; kräftig; bläulich bis schwarz.
Bart: Falls vorhanden, voller, ungeteilter Kehl- und Backenbart.
Schopf: mittelgroß; nach hinten liegende Federn. Am hinteren Ende einige etwas längere Seidenfedern.
Schenkel: kurz; reich befiedert, jedoch keine Stulpenbildung.
Läufe: knapp mittellang; schwärzlich blau; an der Außenseite mit kurzer Befiederung.
Zehen: fünfzehig. Die fünfte Zehe mit deutlicher Trennung, länger als die Hinterzehe und einschließlich des Zehennagels leicht nach oben gebogen. Zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe möglichst wenig Zwischenhaut. An den äußeren Zehen kurze Befiederung.
Gefieder: reichlich entwickeltes, flaumreiches, weiches Seidengefieder, das aus zerschlissenen, haarähnlichen Federn mit weichen Schäften und Federfasern ohne zusammenhängende Fahnen besteht.
Haut: am gesamten Körper schwärzlich blau. Diese Pigmentierung findet sich auch in der Muskulatur, der Knochenhaut und den inneren Organen.
Rassemerkmale Henne:
Dem Hahn gleichend bis auf die geschlechtsgebundenen Unterschiede. Bedingt durch die geschlechtsgebundene, kürzere und weichere Federstruktur wirkt die Henne etwas gedrungener als der Hahn. Der haubenartige Schopf ist stabil im Aufbau und lässt die Augen frei. Der Kamm ist wesentlich kleiner als beim Hahn, gleichmäßig geformt, mit angedeuteter Querfalte im ersten Drittel. Die Kehllappen sind kleiner als beim Hahn, jedoch deutlich und rund ausgebildet. Bei den Bärtigen sind sie kaum entwickelt und vom Bart verdeckt.
Grobe Fehler Rassemerkmale:
Flache Brustpartie; schmaler oder langer Körper; abfallende Rückenlinie und Schwanzpartie; zu harte, nicht seidenweiche oder zu schwache Befiederung; stark ausgebildete, überlange Besichelung; zu wenig ausgebildete Steuerfedern; einzelne verdrehte Schwingenfedern; Fehlen der Federfahnen in Schwingen und Schwanz; mangelhafte Trennung zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe; starke Stulpen- oder Latschenbildung; fehlende Laufbefiederung; andere als schwärzlich blaue Farbe von Kamm, Gesicht, Kehllappen und Haut; Kammauswüchse; Fehlen der Kammquerfalte beim Hahn; weiße, rötliche oder schwärzlich blaue Ohrscheiben; stark aufgehellte Augenfarbe; bei den Bärtigen zu schwache, nur angedeutete Bartbildung oder stark sichtbare Kehllappen; bei den Bartlosen aufgebauschte Federn im hinteren Halsbehang und Bartansatz. Schopf und Bartbildung mit eingeschränkter Sichtfreiheit.